Die Arbeiten in der Ausstellung „ECHT" sind abgeschlossene Welten, die manchmal betreten und erfahren werden wollen und sich dabei gleichermassen der 'wirklichen' Welt wie dem Definitionsbereich von Kunst entziehen.
Die Kunst hat den allein ihr zugeschriebenen Anspruch auf das Erstellen wirksamer Bilder an einer Kommunikationsindustrie verloren, die den öffentlichen und privaten Bereich heute gleichermassen durchdringt und das Kunstbild durch das Angebot einer allumfassenden Erfahrungswelt ersetzt hat. Das künstlerische Verlangen nach Raum ist von inspiriert von umgeleiteten Energien, die Orte mit einer eigenen Identität entstehen lassen. Orte, die die Sinne anregen und über körperliche Erfahrungen den direktesten Weg in das Bewusstsein suchen.
Es geht dabei aber nicht um die Erfahrung als solche. In dem Wissen, inszenierte Situationen vorzufinden, liegt die Bereitschaft begründet, die Arbeiten als Teile einer eigenen Realität zu akzeptieren. Die Funktionalität und das Gespür für Materialien verleihen den Arbeiten einen authentischen und beiläufigen Charakter, der jedoch immer seiner kommunikativen und interaktiven Wirkung untergeordnet bleibt.
Die Künstler entwerfen eine Vorstellungswelt, welche der Banalität einer realen Welt als Ausgangspunkt für eine verwandte und verwandelte Realität dient. Sie etablieren Orte, die Raum für Gefühle und Gedanken öffnen und uns ermutigen, das Verständnis von Wirklichkeit zu überdenken.

Theo Tegelaers