EXHAUSTIONS!ERSCHÖPFUNGEN!

Event

Donnerstag 04.03.2010

EXHAUSTIONS!ERSCHÖPFUNGEN!

04. März 2010, 20.30 Uhr

Konzert: EXHAUSTIONS!ERSCHÖPFUNGEN!
Musik von Christoph Ogiermann

Christoph Ogiermann, Violine, Stimme, Klangregie
Gunnar Brandt-Sigurdsson, Stimme
Johan Bossers, Tasten und Stimme
N.N., Violoncelli

Zum ersten Mal tritt der 1967 geborene Bremer Komponist, Geiger und Performer Christoph Ogiermann in Zürich auf.

Programm:

Ciant da li ciampanis (2002) für einen singenden Geiger nach einem Gedicht von Pier Paolo Pasolini

DIE DA (2007), Verschiebungen für Tasten, Stimme und elektronische Umgebung

«Orientalische Künstler pflegen die Grobheiten der Gattung zu überwinden, europäische, sie zu übertreiben» (2005), Musik für mindestens 3 Violoncelli und Zuspielband

«Wär ich aus Schinah, würd man mich verstehn» (2005/08), Musikaktion für einen Spieler, 4-kanalige elektonische Musik, Dias und ein Video von Daniel Kötter


In Zusammenarbeit mit der IGNM Zürich (www.ignm-zuerich.ch).

Dazu schreibt er: «EXHAUTIONS! ERSCHÖPFUNGEN!» bringt Musiken zu Gehör, die die Phänomene Stress, Überforderung und Simultaneität als gemeinsame Basis behaupten. Ist es in Ciant da li ciampanis eigentlich noch ein Sehnsüchtiges, das sich in dem direkt Entäusserten des Schreis Bahn bricht und das ich damals durchaus noch als Befreiung empfand, so ist bei DIE DA schon die ironisierende Distanz bestimmend. Ich hatte mir zur Aufgabe gesetzt, ein politisches Klavierlied zu schreiben. DIE DA ist das Ergebnis. Das Stück geht mehr und mehr ins Mediale; zum Schluss sprechen die Interpreten nur noch über sich selber; sie sind ihr eigenes Produktionsmittel und ihr eigener Rohstoff. Mehr haben sie nicht mehr.

Im zweiten Teil des Abends kommen zwei Stücke simultan zur Aufführung: Das Stück «Orientalische Künstler pflegen die Grobheiten der Gattung zu überwinden, europäische, sie zu übertreiben» zwingt die Interpreten in ein Dauerlesen von Hüllkurven auf einem Bildschirm, so dass sie mehr und mehr ausser sich geraten. Gleichzeitig erklingen Schichten von Tröten, Geigen, Megaphonen, zuweilen schlagen auch Körper auf Gegenstände auf.

«Wär ich aus Schinah, würd man mich verstehn.» Der Titel verdankt sich der Erfahrung, dass in der Kultur Fremdes, etwa ein Abend mit No-Theater, oft als interessant und richtig empfunden wird. Kommt aber der eigene Nachbar zu einem ähnlichen Klangergebnis, wird alles andere als Weisheit vermutet. «Wär ich also aus Schinah....»