Gregor Schmoll «Vexations»

Ausstellung

Samstag 28.11.2009 – Samstag 12.12.2009

Gregor Schmoll «Vexations»

28. November – 12. Dezember 2009, 14 – 18:00 Uhr

Ausstellung: Gregor Schmoll «Vexations»

Vernissage: 28. November 2009, 16.00 Uhr

Öffnungszeiten:
Mittwoch - Freitag, 14:00 - 18:00 Uhr
Samstag, 14:00 - 17:00 Uhr

Gregor Schmoll ist Träger des Preises «The Missing Link», mit dem das Psychoanalytische Seminar Zürich den interdisziplinären Austausch zwischen der Psychoanalyse und anderen Disziplinen würdigt.

www.psychoanalyse-zuerich.ch/Missing-Link.176.0.html

Seit langem beschäftigt sich der Wiener Gregor Schmoll in seinem Werk mit dem Motivkanon der Kunstgeschichte und seinen Bezügen zu Psychoanalyse, Philosophie, Literatur und Film Der Titel seiner aktuellen Werkreihe ist «Vexations». Die Arbeit, die sich als Auseinandersetzung mit der bildlichen Umsetzbarkeit von pathologischen oder auch pathologisierenden Verhaltensmustern lesen lässt, verweist auf ein komplexes Bezugssystem, das sich bei genauer Betrachtung immer feiner verästelt. So kombiniert er Fotografien, welche an die Ästhetik der Gemüse- und Blumenfotografien von Edward Weston und Robert Mapplethorpe erinnern, mit Selbstportraits, die verschiedene Arten von extremen physiognomischen Zuständen zeigen. Das Werk verweist dann auch auf weitere (kunst-)historische Vorläufer, wie etwa den Barockbildhauer Franz Xaver Messerschmidt, der eine Serie von so genannten ‹Charakterköpfen› fertigte, aber auch auf die berühmten und berüchtigten Hysterie-Studien von Jean-Martin Charcot und Guillaume Benjamin Armand Duchenne de Boulogne. In der konsequenten Verknüpfung von historischen Bezügen, Werk und Künstler gelingt es Gregor Schmoll überzeugend aufzuzeigen, dass sich im Spannungsfeld von Beobachtungs- und Inszenierungsverhältnissen die Identität des Subjekts zwischen eigenem Bild und Projektion von aussen ereignet – wobei das Selbstbild an sich wiederum auf mediale Versatzstücke Bezug nimmt und somit bereits einen externen Blickwinkel verinnerlicht hat. In der künstlerischen Bearbeitung dieses Beziehungsgeflechts gelingen ihm faszinierende Neuformulierungen, welche nicht nur einen anderen Zugang zu vergangenen gesellschaftlichen Entwicklungen ermöglichen, sondern darüber hinaus deren Wirkmächtigkeit aufzeigen und derart eine Aktualisierung damit zusammenhängender Fragestellungen für die Gegenwart forcieren.