Die aus Berlin stammende Kathrin Sonntag thematisiert in ihren Arbeiten den Blick und dessen Verwandlung. Charakteristisch dabei ist ihr behutsamer Umgang mit den von ihr untersuchten Alltagsgegenständen, denen sie zwar ihren ursprünglichen Charakter zugesteht, denen sie jedoch durch ungewohnte Kombinationen und minimale Eingriffe neue Aspekte eröffnet. In ihren Arbeiten, die Objekte, Fotografien, Filme und Installationen beinhalten, interessiert sie sich vor allem für die schmale Gratwanderung zwischen Realität und Fiktion, zwischen Heimlich und Unheimlich und wie leicht durch eine Verschiebung des Blickpunktes die Bedeutung der Dinge ins Irrationale umschlagen kann.

In ihrem Bildkosmos scheint die Banalität schlichtweg nicht erfahrbar zu sein. Das Verhaftet-Sein in den Realitäten des Alltags bei gleichzeitiger Offenlegung von dessen magischen Potential und überraschenden Verwandschaften ist dabei das verbindende Glied über die von ihr gewählten, unterschiedlichen Medien hinweg. In diesem Sinne ist alles mit allem vernetzt und die Besucher bewegen sich somit in Kathrin Sonntags Interventionen wie in einem grossen Suchbild, dessen Geheimnisse nur der entdecken kann, der sich auf eine andere Sehweise des Bekannten einzulassen gewillt ist.