Event

Mittwoch 20.10.2010

Segmente: English / Steinbrüchel

20. Oktober 2010, 21.00 Uhr

Lawrence English (Australia) / Ralph Steinbrüchel (ZH)

segment| e
Konzertreihe für experimentelle elektronische Hörmusik

Lawrence English – das sind Sounds, die sich stark an der Kunst des Drones orientieren, dabei doch in sehr fragilen und feinst ziselierten Strukturen aus Electronics, Feedback und Tapes unterschiedlicher Winterstimmungen vertont werden. Wie sanft fallender Schnee rieseln die Klänge aus den Boxen. Lawrence English ist ein wichtiger Vertreter der australischen ‹sound-art›, der mit David Toop und Terry Riley ebenso zusammenarbeitete wie mit Scanner und Janek Schaefer.

English ist Schriftsteller, Komponist und Medienkünstler und lebt in Brisbane, Australien. Seine vielschichtigen Arbeiten umfassen die unterschiedlichsten Kunstformen, in denen er Langzeitstudien über diverse Themen anstellt – in seiner neusten Arbeit komponierte er sehr anschauliche Klanglandschaften aus Tonaufnahmen (field recordings) in Ghost Towns. English fängt die alltäglichen Geräusche des Lebens ein, Insektengebrumme, Vogelgezwitscher, vorbeifahrende Autos, Alarmsignale und zufällige Gesprächsfetzen, die er mit Hilfe von digitaler Prozessierung in surreale Traumlandschaften transformiert. Die für jeden wieder erkennbaren Geräusche erhalten durch seine Interpretation etwas Magisches.

Der Zürcher Musiker und Komponist Ralph Steinbrüchel experimentiert an den Randbereichen gängiger Musikrepertoires. Seine innovative Arbeit am Sound selbst ist am ehesten dem Feld der experimentellen Elektronik zu zuschreiben. Die Ausgefeiltheit der Komposition und das gewissenhafte, konzeptionelle Arrangement stehen der klassischen Sparte der Neuen Musik jedoch viel näher als dem Clubkontext, dem die Digitale Klangkunst sonst so gerne zugeschrieben wird.