Segmente: Noetinger / Zeier

Event

Mittwoch 03.11.2010

Segmente: Noetinger / Zeier

03. November 2010, 21.00 Uhr

Konzert: Jérome Noetinger (FR) / Marc Zeier (CH)

segment| e
Konzertreihe für experimentelle elektronische Hörmusik

Mit freundlicher Unterstützung des Popkredits der Stadt Zürich.

Der französische Geräuschvirtuose Jérome Noetinger erschafft eine eigene Klangarchitektur mit Bandmaschine, Haushaltsgerätschaften und Kurzwellenempfänger. Noetinger (*1966) ist Gründungsmitglied von Cellule d’Intervention METAMKINE und leitet das musique concrète-Label Metamkine. Er organisiert Konferenzen, erstellt Animationen und gibt Workshops. Als Komponist beschäftigt sich Jérome Noetinger im Studio mit musique concrète; live arbeitet er mit elektroakustischem Equipment, welches Tonbandgeräte, Mischpulte, analoge Synthesizer, Effektgeräte, Kontaktmikrofone, Lautsprecher und CD bzw. K7-Player umfasst. Er ist einer der Hauptprotagonisten der französischen, elektro-akustischen musique concréte, die mit ihren Tonbandmanipulationen, Field Recordings und pfeifenden Feedback-Experimenten das Publikum begeistert.

Zwei Zitate zu Marc Zeier (G*Park): «Musique concrete seems eternally old-fashioned and eternally modern. Marc Zeier makes you fall in love with the form all over again.» «Who knew ice, wind, plankton, a bow, and a whip could sound so vital?» Der 1954 in New Jersey geborene und heute in Zürich lebende Zeier ist einer der ursprünglichen Mitglieder der an die Wiener Aktionisten angelehnten obskuren Gruppierung «Schimpfluch-Gruppe». Das von G*Park erschienene Album «Reuters» ist musique concrète einer speziellen Art. Objekte und Feldaufnahmen werden stets sehr nah und direkt eingesetzt, aber auf besondere, unnachahmliche Art zu Geräuschkompositionen verwoben. Ein glorioses Comeback des Schweizer Ausnahmeprojekts. Am ehesten vielleicht noch zu vergleichen mit der Tonkunst einer HANNA HARTMANN oder TOY BIZARRE. Marc Zeier arbeitet seit Jahren medienübergreifend mit Malerei, Video, Installation und Sound, wobei seine Tätigkeit als Planktonfischer zweifellos sein künstlerisches Schaffen prägt. Zeier hat seit den 1980er Jahren über ein Duzend Alben veröffentlicht. Er benutzt oft Field Recordings und Klänge von verschiedenen Quellen, die er bearbeitet und entfremdet. Die Geräusche sind zu unerwarteten Rhythmusmustern verwoben, deren Einzelteile abrupt verschwinden und voneinander abprallen - Aufnahmen, die eine spezielle Kraft entfalten und dank Zeiers bestechendem Sinn für Strukturierung zu erstaunlichen Kompositionen gestaltet werden.