Portrait mit Unterbrüchen

Event

Freitag 20.02.2015

Portrait mit Unterbrüchen

Tomasz Sikorski: Solitude of Sounds (1975), für Tonband

Tomasz Sikorski: Auswahl von Kompositionen für Klavier solo

Axel Dörner: Improvisationen

Tamriko Kordzaia (Klavier)
Axel Dörner (Trompete)

Ein Konzert der ignm Zürich
www.ignm-zuerich.ch

Der Komponist und Pianist Tomasz Sikorski (1939-88) gehört zu den eigensinnigsten Stimmen der Polnischen Nachkriegsmusik. Sein kompositorisches Schaffen erstreckt sich von Anfang der 1960er Jahre bis in die zweite Hälfte der 80er Jahre und umfasst Besetzungen vom Instrumental-Solo über Orchesterwerke bis zum Tonbandstück. In seinen Kompositionen zeigt sich Sikorski als radikaler Minimalist: eine, zwei Ideen formulierend, von einer Einfachheit, die diese so abgeschlossen wie skizzenhaft wirken lässt. Durchaus leicht schwankend, balanciert er dabei zwischen sperriger Hartnäckigkeit und süsslicher Klangfülle und erreicht mit der Konsequenz seines reduzierten Fokus’ eine Leichtigkeit, der diese Konsequenz gleichzeitig den Boden wieder unter die Füsse zu schieben droht. In einer Art fragmentarischem Komponisten-Portrait präsentiert die ignm zürich neben dem Tonbandstück «Solitude of Sounds» (1975) eine Auswahl von Stücken für Klavier solo. Für die Unterbrüche in dem Portrait sorgt der Deutsche Trompeter Axel Dörner (*1964). Dörner ist bekannt für seinen einzigartigen Stil und seine unkonventionellen – oftmals selbst-entwickelten – Spieltechniken. Er bewegt sich in den Feldern der freien Improvisation und des Free-Jazz gleichsam wie in Neuer Musik und in traditionelleren Jazz-Gefilden. Auch Dörners Musik ist in gewisser Hinsicht reduktionistisch – weniger in der radikalen Beschränkung des Materials als vielmehr in ihren brüchigen und spröden Klängen, die Sikorskis Portrait unterbrechen, aber vielleicht auch erweitern werden.