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Projekt

Sonntag 14.05.2017

soyuz21 - Vox organicum Vocis

14. Mai 2017, 17:00 Uhr

soyuz21 contemporary new music ensemble zürich
Sascha Armbruster, Saxophone
Julien Megroz, Schlagzeug
Mats Scheidegger, Gitarren
Isai Angst, Elektronik
Markus Brunn, Lichtdesign

Programm:
Kevin Juillerat - ...par ce tiède soir, tout bas? (2009) für Tenorsaxophon 5'

Nadir Vassena - mute materie (2010) für Altsaxophon und Elektronik 7'

Esaias Järnegard - Härd ('Hearth') (2012) für Baritonsaxophon, E-Gitarre und Perkussion  8'

Kevin Juillerat - Pas de Deux (2016) für Gitarre und Elektronik (2016

Bryan Jacobs - Syncro-vox and Other Animation Techniques (2011) für Sopransaxophon, E-Guitar and Silent Drum  9'

Kevin Juillerat - Gawa (se déplacer) (2011) 5' für Udu und 4 elektrische Rasierapparate

Nadir Vassena – Vox Vocis Fassung für Elektrische Gitarre (2017)

Riccardo Nova - Lamento (2017) für Saxophon, E-Gitarre und Schlagzeug UA

Eintritt: CHF 25.-/15.-

Die Stimme als Ursprung musikalischen Ausdrucks ist und war immer zentraler Gegenstand der Auseinandersetzung für Komponisten und Vorbild für instrumentale Interpretationen. soyuz21 will in seinem neuesten Konzertprojekt in vielfältiger Weise den Stimmen nachgehen.

Im Zentrum des neuen Projektes steht eine Auftragskomposition des italienischen Komponisten Riccardo Nova. In Auftrag gegeben wurde ein Werk für Saxophon, Elektrische Gitarre, Schlagzeug und Elektronik. Sein Ausgangspunkt ist die Beziehung zwischen Wort und Klang. Besonders fasziniert ist er vom Sanskrit Alphabet, er sucht dabei die Durchdringung von indischen Wortlauten und Zahlensymbolen mit zeitgenössischer, europäischer, mikrotonaler und elektronischer Instrumentalmusik.

Nadir Vassena geht in seinem Werk vox vocis I dem instrumentalen Gesang nach. Er untertitelt diese Reihe von Stücken mit ‚Ein Stimmenkatalog‘ und komponiert auf vielschichtige Weise seine vielfältigen Assoziationen zur Stimme, zum Gesang, zur Linie. Der schwedische Komponist Esaias Järnegard lässt in Härd den Einsatz der Stimme zum Schmelzpunkt der Instrumente werden, eine Art versteckte Litanei entsteht. Auf eine ganz andere Art bedient sich der amerikanische Komponist Bryan Jacobs des Begriffs Stimme: hier ist Stimme als Partitur des Instrumentalisten gemeint. Um eine möglichst hohe Synchronisation von Live-Elektronik und vorkomponierten Klänge zu erreichen, hat er eine elektronische Partitur entworfen, die sogenannte Syncro-Vox, welche dem Interpreten erlaubt, zwischen grösstmöglicher Freiheit und höchster Synchronität Hin und Her zu agieren. Auch Kevin Juillerat aus Lausanne liess sich in seinem Werk für Saxophon …par ce tiède soir, tout bas? durch ein Gedicht von Paul Verlaine zu sehr feinen und intimen Linien inspirieren. Pierluigi Billone’s Sgorgo Y ist eine grossangelegte Monodie. Wie ein langgezogener, energetischer und leicht psychodelischer Gesang werden die Linien äusserst differenziert manchmal zum Schreien, dann wieder lange resonierend zum Nachklingen gebracht, Atem holend für die nächste Phrase.

Alle diese Werke könnten nicht unterschiedlicher und farbiger sein. Markus Brunn wird das Ganze dramaturgisch in Licht-Szene setzen – Linien und Räume erzeugend.

Wiederum steht die Zusammenarbeit mit den Komponisten für soyuz21 im Fokus. Kevin Juillerat werden wir in Lausanne ein Portraitkonzert widmen, Riccardo Nova’s Komposition wird eng auf unsere elektronische Instrumentation abgestimmt sein. Nadir Vassena gehört zu unseren engen Komponisten. Auch werden wir wieder eine modulare Programmkonzeption verfolgen, wo wir je nach Aufführungsort und Raum das Programm leicht variieren werden.