21 11 05 anatomy of melancholy

Freitag 05.11.2021   20:00 - 22:00

Anatomy of Melancholy

Céline Akçağ, Mezzosporan
Lukas Stamm, Cembalo, Komposition
Luca Marty, Gitarre
 
Programm:
John Dowland (1563-1525) - Go Crystal Tears
zuerst Cembalo-Transkription, dann Sopran und Gitarre
 
Rolf Riehm (*1937) - Notturno für die trauerlos Sterbenden
Gitarre solo
 
Johann Jacob Froberger (1616-1667) -Tombeau de Blancrocher
Cembalo solo
 
John Dowland - Go nightly Cares Version
für Mezzosopran und Cembalo
 
Lukas Stamm (*1994) - Tombeau, UA
für Gitarre solo
 
John Dowland - Weep you no more sad fountains
für Mezzosopran und Gitarre
 
John Dowland - My thoughts are winged with hope
für Mezzosopran und Cembalo
 
Brice Pauset (*1965) - Preludes: II. Ombroso, sordamente agitato
für Cembalo solo
 
Brice Pauset - Preludes: VI. Desolato, a tempo giusto
für Cembalo solo
 
John Dowland - Flow my tears
für Cembalo und Mezzosopran
 
Eintritt: CHF 30.- / 15.-

Anatomy of Melancholy ist ein Konzertprojekt bestehend aus vier Konzerten in vier verschiedenen Kantone der Schweiz: Zürich, Basel, Luzern und Schaffhausen. Ziel ist es, ein Konzertprogramm zu gestalten, in welchem alte und neue Musik thematisch aufeinander treffen. Melancholie ist eine Grunderfahrung der menschlichen Existenz. Das Gefühl eines unbestimmten Verlusts, „nicht erfassen zu können, was man verloren hat“ - so Sigmund Freuds Definition der Melancholie, prägt das menschliche Dasein. Dies galt für die Musiker und Künstler des 17. Jahrhunderts, die sich bereits intensiv mit dieser Gefühlslage und Lebenseinstellung auseinander gesetzt haben. Es gilt aber nach wie vor in einer Gegenwart, in der Unsicherheit und ein oft einsetzendes Gefühl des scheinbaren Verlustes (einer vergangenen Idylle, der Utopie einer besseren Zukunft, …) unsere Gesellschaft prägen. Melancholie bedeutet auch Rückzug und Erforschung des eigenen Ich: „Wir träumen von Reisen durch das Weltall - ist denn das Weltall nicht in uns?“ (Novalis). In einer Zeit des Individualismus, in der das Ich in (sozialen) Medien überpräsent scheint, erweist sich der Blick in eine Zeit, in der die Auseinandersetzung mit dem Selbst ganz anders geführt wurde, als hoch relevant und immer wieder spannend.