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Konzert

Sonntag 27.10.2019   20:00

Mondrian Ensemble - Hidden Dimensions

Mondrian Ensemble
Ivana Pristašová, Violine
Petra Ackermann, Viola
Karolina Öhman, Violoncello
Tamriko Kordzaia, Klavier 

Programm:
Aureliano Cattaneo (*1974) - Trio III (2005)
für Streichtrio und Elektronik 

Carola Bauckholt (*1959) - Streichtrio (1994) 

Hèctor Parra (*1976) - String Trio with Electronics (2006)  

Mark Andre (*1964) - ...zu... (2004)
für Streichtrio 

Germán Toro Pérez (*1964) - Pliegues/Trazos für das Mondrian Ensemble (2018-19)
für Streichtrio, Klavier und Elektronik 
Richard Pfadenhauer im memoriam 

 

Schwerkraft, gekrümmte Räume und das Vorhandensein uns fremder Dimensionen sind das Hauptthema der Autorin und Physikerin Lisa Randall. In HIDDEN DIMENSIONS kombiniert das Ensemble Mondrian Werke, deren klangliche und musikalische Dimension viel Erlebnisspielraum geben. Die Gleichzeitigkeit weiterer Ebenen und zusätzlicher Schichten wird dadurch hörbar und in bester Randall`scher Manier erfahrbar gemacht. 

Eine Zusammenarbeit mit dem ICST Institute for Computer Music and Sound Technology der ZHdK, Zürcher Hochschule der Künste.

Eintritt: CHF 30.-/20.-/Schüler & Studenten frei

Facebook-Event Hidden Dimensions

The Mysteries of Hidden Dimensions - die Theorien zu Raum und Zeit der Physikerin und Bestsellerautorin Lisa Randall, insbesondere ihre Arbeiten zur Stringtheorie, haben Hèctor Parra in seinem „String Trio“ dazu inspiriert, die Grenzen zwischen instrumentalem Gestus und innerer Ausdruckskraft, zwischen akustischem Raum und empfundener Zeit zu überschreiten. Randall arbeitet seit mehreren Jahren an einer Weiterentwicklung der Stringtheorie und versucht, damit das Gefüge der Realität zu erklären. Sie führt Relativitätstheorie, Quantenmechanik, Gravitation und die erweiterte Stringtheorie zusammen und entwickelt ein Modell sich durchdringender, überlagernder und verwerfender "Multiversen". Parras elektronische Bearbeitung und die räumliche Verteilung der drei Instrumente erzeugt einen Zustand klanglicher „high energy“, wodurch unser Verständnis des Raum-Zeit-Gefüges, in dem wir uns während des Konzertes befinden, verwirrt aber zugleich auch bereichert wird. 

Das Mondrian Ensemble hat Germán Toro Pérez den Auftrag erteilt, ein neues Werk für Klavierquartett und Elektronik zu komponieren. Germán Toro Pérez hat zuletzt in Zürich mit seiner Oper „Reise nach Comala“ Aufsehen erregt. Er ist seit 2007 Leiter des „ICST Institute for Computer Music and Sound Technology“ und Dozent für Elektroakustische Komposition an der ZHdK Zürcher Hochschule der Künste. Seine Kompositionen zeichnen sich durch eine transparente, bis ins feinste ausgehörte Musiksprache aus. Mit Mitgliedern des Mondrian Ensembles verbindet ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit. Pliegues/Trazos geht von strengen Kanon-Strukturen aus, verstanden als Vererbungsprozesse und variationserzeugende Gestalten. Aufsteigende Sequenzen bilden dabei schwerlose, sich entfaltende «Fluchtlinien». Klarheit und Transparenz standen von Anfang an als –schwer erreichbare– Ziele klar vor Augen. Das Stück ist geprägt durch die Erinnerung an einem bedingungslosen Musiker und lieben Freund. 

Das "Streichtrio" von Carola Bauckholt entstand 1994. Es arbeitet mit Dichtegraden auf mehreren Ebenen. Schon durch ihre klangliche Homogenität bilden die Instrumente einen sehr dichten Klangkörper. Der monophone Charakter des ersten Teils wird allmählich beschleunigt und fällt geradezu ins Rennen. Neue Elemente kommen ins Spiel, die Klänge sind zunehmend aufgerauht, die Rhythmen ineinander verschachtelt, splittern in mehrere Linien auf und hüpfen zwischen den Stimmen, die sich in wechselnden Mustern verweben. 

Der 1964 in Paris geborene Komponist Mark Andre schafft in seiner Musik existentielle Erfahrungsräume, die von subtilen Veränderungsprozessen geprägt sind. Im Zentrum seines Denkens steht die Frage nach dem Entschwinden, die sich auf alle musikalischen Parameter wie Klang, Form und Sujet beziehen. In seinen ebenso feinen wie konzentrierten Kammermusiken erweist sich der gläubige Protestant als sensibler Klangforscher. 

Aureliano Cattaneo wurde 1974 in Codogno (Italien) geboren. Er studierte Klavier bei Vincenzo Balzani am Konservatorium Piacenza und Komposition bei Carlo Alessandro Landini, Pippo Molino und Sonia Bo am Konservatorium in Mailand. Meisterkurse besuchte er bei Gerard Grisey, Toshio Hosokawa, Cristóbal Halffter und Mauricio Sotelo. 

Bei verschiedenen Kompositionswettbewerben gewann er den 1. Preis. So unter anderem 1999 beim "Progetto Giovani Compositori" in Mailand, 2000 beim "Campo de Composiciòn" in Madrid und 2001 beim IV. internationalen Kompositionswettbewerb "Valcarel" in Santander. Seine Werke wurden unter anderem bereits in Rom, Turin, Boston, Madrid, Cannes, Paris, London, Kiev, und Basel aufgeführt. Aureliano Cattaneo lebt und arbeitet in Madrid. Seit 2010 hat er eine Professur an der SMUC (Escuela Superior de Musica de Catalunya) - Barcelona, inne.