2015 entstand in Reykjavik (Island) nach einem dreimonatigen Künstleraufenthalt des Schlagzeugers und Klangkünstlers Simon Berz die Aufnahme «Shifted Eruption». Die eindrücklichen Erlebnisse der Natur Islands manifestieren sich in dieser Aufnahme. Drei Wochen voller Sturm, Eis, Vulkane, Mondfinsternis und Polarlichter sowie ein überschäumendes Meer, veränderten die Naturwahrnehmung und das Innenleben des Klangkünstlers. Aus dieser Erfahrung heraus entstand die LP «Shifted Eruption» mit dem renommierten isländischen Bassisten Skúli Sverrisson im Jazzclub Mengi in Reykjavik, eine dunkle, von tiefen Bässen getriebene, cineastische Aufnahme. Die Eruptionen der Vulkaninsel scheinen sich von einem Ohr zum anderen zu bewegen. Wabernde Dornes geben die Macht der geologischen Kräfte wieder. Simon Berz spielt lange Rolls auf elektrisch verstärkten Vulkansteinen. Der Bass spielt harmonisierte Flächen mit Subbässen, welche die grollende Kraft der Lava körperlich nachvollziehen lassen und gleichzeitig eine tiefe Geborgenheit und Inklusion der menschlichen Existenz in der Natur erahnen lassen.

 

An der Vernissage präsentiert Simon Berz die 10 Bilder «Shifted Eruption». Hinter jedem Bild ist eine einzeln angefertigte Platte «Shifted Eruption» (2015, Skuli Sverrisson Reykjavik, Bass Effekte, und Simon Berz, Steine, Schlagzeug, Elektronik) eingelassen. (Single Cut by Centraldub Bern Adi Flück)

 

Martial In-Albon spielt auf seinen Muscheln aus dem Pazifik archaische Töne, die Simon Berz mittels Kontaktmikrophonen manipuliert. Es entsteht eine hypnotisierende Performance zwischen den Sedimentgesteinen von Simon Berz und den Muscheln aus dem Meer von Martial In-Albon.

 

Anna Dahinden und Gabriel Obergfell performen auf einer Metallplatte der alten Gurtfabrik der Cima Norma Blenio zur LP «Shifted Eruption». Unter der Stahlplatte sind Klangsteine platziert, die auf einem grossen Papier liegen. Unter jeden Stein wird Kohlenpulver gestreut. Durch die Tanzbewegungen zerspringen die Steine und drucken faszinierende Sprengspuren auf das Papier. Das Bersten der Steine wird mittels Elektronik verstärkt, übersetzt die Tanzbewegungen in Klang und fügt der Tonaufnahme «Shifted Eruption» die Kraft des Momentes hinzu. Nach der Performance wird das Bild dem Publikum präsentiert.