083 PaulineJulier CERCATE ORTENSIA STILL1

Festival

Freitag 31.05.2024   15:30

Videoex 2024 - Tag 9

Internationales Experimentalfilm & Video Festival Zürich
26. Ausgabe

 

15:30 Uhr
Internationaler Wettbewerb 03 - Of Poisonous Fruits

 

17:45 Uhr
Special: Views on Vietnam I: Landscapes Animistic

Kuratiert von Nguyen Trinh Thi
In den Werken von Landscapes Animistic führen Räume ineinander, sie überlappen und überlagern sich und werden zu Grenz- und Begegnungsräumen, wo sich verschiedene Realitäten, Existenzen und Seinszustände berühren. In der Beschäftigung mit den spirituellen Dimensionen von Orten und Räumen greifen die Filmschaffenden auch auf die animistisch geprägte Wahrnehmung von Land(schaften) und Orten vieler indigener Gruppen in Vietnam zurück und interpretieren sie vielfältig in den unterschiedlichsten Settings neu.

 

19:30 Uhr
CH-Fokus: Pauline Julier I: The Age of Disappearance

Thematisch verbunden sind die Arbeiten des Programms durch das Nachdenken über das Sein und das Ende von Dingen – das Ende der Welt, einer Zeit, einer Kultur, einer Gemeinschaft, von Traditionen und Landschaften. Zum Ende gehört auch die Frage, was danach kommt, und die Frage nach dem Sein an sich und der ihm inhärenten Endlichkeit. Zugleich hält die Filmemacherin in der Auseinandersetzung damit das Verschwinden an sich fest.

 

21:15 Uhr
Artist Focus: Nguyen Trinh Thi II

Beide Werke in diesem Programm drehen sich um die Konstruktion von Bildern, um Darstellung und Deutungsmacht, um die Möglichkeiten und Grenzen von Repräsentation, sei sie aus einer Innensicht oder durch einen Blick von aussen geschaffen. Zugleich fragt Nguyen Trinh Thi nach der Perspektive, auch der eigenen, aus der diese Bilder geschaffen werden. Über Fifth Cinema sagt sie, sie habe den Film aus multiplen Identitäten heraus gemacht, als Bürgerin Vietnams und der Welt, als Filmemacherin, Künstlerin, Frau und Mutter. Dabei sei sie an der Verschmelzung mit anderen Identitäten interessiert, um den Blick zu weiten. Zudem sagt sie über ihre Arbeit: «Ich mache Filme, die sich mit lokaler und nationaler Identität, Geschichte und Erinnerungen beschäftigen, aber zugleich etwas Universelles ansprechen. Ich suche nach den zugrundeliegenden Regeln, die unsere Leben, Welten und Realitäten steuern. Die Art, wie wir Dinge betrachten.» Abschliessend sagt sie über Fifth Cinema, was aber ebenso auf Eleven Men zutrifft: «Ich reise gerne durch Raum und Zeit und Geschlechter, um all diese Verbindungen zu finden und die zugrundeliegenden Strukturen zu identifizieren. Ich denke, dass wir leider universell von Strukturen der Macht, Dominanz und des Patriarchats beherrscht werden.»

 

23:00 Uhr
Artist Focus: Basma al-Sharif III: Ouroboros

Ouroboros ist ein rundes Symbol, eine Schlange oder ein Drachen, der seinen eigenen Schwanz verschlingt und den ewigen Zyklus von Zerstörung und Wiedergeburt darstellt. In ihrem ersten Langfilm vertieft sich Basma al-Sharif in die Frage nach Rückkehr und wiederkehrenden Ereignissen, die in ihrem Werk omnipräsent ist. Als al-Sharif beobachtete, wie schnell sich Menschen an Krieg und Kriegsfolgen anpassen, erkannte sie, wie notwendig das Vergessen ist, um zu überleben. Erschüttert von dieser Erkenntnis ahnte sie, dass sie sich möglicherweise von der Hoffnung, dass Gaza und die Menschen dort irgendwann frei sein würden, verabschieden muss. Mit Ouroboros, sagt die Filmemacherin, «war ich interessiert daran, disparate Landschaften und Völker und Geschichten zu verweben und uns zu bitten, sie als Teil eines endlosen Zyklus von Zerstörung und Erneuerung zu sehen, der dazu verdammt ist, sich zu wiederholen, während der Prozess des Vergessens als der einzige Weg nach vorne erschien».

Bild: Cercate Ortensia, Pauline Julier